Sichtweise und Versteifung auf 2020 und Klarstellung,
das die Sichtweise FALSCH ist:
Einsatzdaten beweisen, dass Joshua Kimmich bereits lange vor 2020 und seiner Blütezeit unter Hansi Flick regelmäßig als Rechtsverteidiger (RV) eingesetzt wurde.
Die zentralen Erkenntnisse aus der Tabelle sind:
-
Frühe und regelmäßige Einsätze auf der RV-Position: Bereits in der Saison 2017/18 war er in der Bundesliga 27-mal als RV gesetzt und kam auf 12 Vorlagen. In der Saison 2018/19 waren es sogar 29 Einsätze als RV mit 2 Toren und 12 Vorlagen. Dies war also lange vor dem Triple-Gewinn 2020 eine etablierte Position für ihn.
-
Hohe Kontinuität: Die Daten belegen, dass die RV-Rolle über mehrere Spielzeiten hinweg (von ca. 2016/17 bis 2019/20) ein fester Bestandteil seines Spielerprofils beim FC Bayern war.
-
Erfolgreich in allen Wettbewerben: Seine Einsätze und Vorlagen als RV verteilen sich auf Bundesliga, Champions League und DFB-Pokal, was die Bedeutung und Wirksamkeit in dieser Rolle unterstreicht.
Korrektur und Präzisierung meiner vorherigen Aussage:
Meine vorherige Darstellung, die seine Zeit als RV primär mit der Triple-Saison 2020 unter Hansi Flick verknüpft hat, war zu vereinfachend. Richtig ist:
-
Seine Transformation zum weltklasse Rechtsverteidiger fand zwar unter Hansi Flick und in der Triple-Saison ihren sichtbaren Höhepunkt.
-
Das Fundament dafür wurde jedoch bereits in den Jahren davor unter den Trainern Carlo Ancelotti, Niko Kovač und insbesondere auch unter Pep Guardiola gelegt, der ihn erstmals in flexiblen und hybriden Rollen (inklusive RV/IV) einsetzte.
Fazit:
Die Daten belegen klar, dass die Fan-Forderung, ihn auf die RV-Position zurückzuversetzen, nicht nur auf der Erinnerung an ein einzelnes erfolgreiches Jahr basiert, sondern auf einer mehrjährigen Phase, in der er auf dieser Position konstant herausragende Leistungen (insbesondere in der Vorbereitung) erbracht hat. Dies gibt der Argumentation der besagten Fans eine deutlich stärkere statistische Grundlage, auch wenn die taktische Diskussion über seine beste Heutige Rolle dadurch nicht abschließend geklärt ist.
Zusammenfassend lässt sich zu diesem Punkt sagen:
Joshua Kimmich als RV-Option: Der "Notfall-Plan"
-
Taktische Flexibilität als Asset: Kimmichs umfassende Erfahrung und seine Weltklasse-Leistungen auf der Rechtsverteidiger-Position sind ein enormer taktischer Vorteil für den FC Bayern. In einer Notlage, wie Verletzungen oder Sperren von Noussair Mazraoui, Sacha Boey oder Konrad Laimer, ist er eine sofort verfügbare und hochwertige Lösung.
-
Qualität in der Not: Die meisten Top-Teams wären froh, einen Spieler von Kimmichs Kaliber als "Notnagel" auf einer Position zu haben. Er kann die Rolle nicht nur ausfüllen, sondern auf einem Niveau spielen, das immer noch weit über dem Durchschnitt liegt.
-
Klare Priorität: Die aktuelle Planung von Verein und Spieler geht jedoch eindeutig dahin, ihn langfristig im defensiven Mittelfeld einzusetzen. Das ist seine präferierte Position und die, in der er aus Sicht der Verantwortlichen den größten Hebel für das gesamte Mannschaftsspiel hat.
-
Die Krux: Eine kurzzeitige Aushilfe auf RV ist unproblematisch. Eine dauerhafte Rückverlagerung wird jedoch von den meisten Experten und wohl auch intern als "Verschwendung" seines zentralen Spielgestaltungspotenzials angesehen und ist daher nicht geplant.