Er ist also wieder da, der Triple-Coach von 2013. Ähnlich wie nach Klinsmann muss Jupp Heynckes einiges wieder richten, nachdem Carlo Ancelotti quasi das gr0ße „Erbe Guardiolas“ binnen 15 Monaten „zercoacht“ und das Team „entcoacht“ hat. Die wichtigste Aufgabe: Konzentration zurück und das Spieltempo vorn wieder erhöhen.
Das wahre Problem im FCB-Spiel
Fussball ist ein Spiel, das durch Angriff entschieden wird. PEP Guardiola sagte einmal: „Ich liebe es, anzugreifen“.
Guardiola hatte ein wunderbares Rezept gegen tiefstehende Gegner, die sich mit einem 5-4-1/5-3-2 in der Abwehrone verbarrikadierten: Sein „Tiki Taka“ (er mag ja diesen Begriff nicht). Dies war eine Mischung aus schnellem Passspiel, hoher Handlungsfähigkeit bei wechselnden Situationen innerhalb der individuellen Position, was das Stellungsspiel speziell anglich und insgesamt das aktive Gebilde immer wieder neu stärkte.
Der Angriff war dann möglich, sobald durch das schnelle Angriffsspiel 30m vor dem Tor die erste Lücke entstand und sich dann Spieler wie Ribery, Robben, Müller, Thiago oder auch ein Lahm sich durchkombinieren konnten, den finalen Pass spielten, Tor.
Aber aktuell reicht dieses Spieltempo/Passspiel nicht aus, um die mittlerweile auch besser gewordenen Teams, was die Verteidigung angeht, zu knacken. Dazu kommt noch die unglaubliche Motivation „Bayern München“. Hier muss Jupp Heynckes nach der neuerstellten „Konzentration“ als nächstes „schrauben“.
Robbery – Die rasenden „Rentner“
Alter schützt vor Leistung nicht. Denn Leistung erbringen beide Spieler nach wievor. Aber anscheinend wird Leistung nicht immer gleich und im Detail
definiert.
Wir klären auf, warum „Robbery“ derzeit nur einn bestimmten Teil der Leistung erbringen können und damit auch ebenso nicht allein stehen.
Interessant zunächst: Spielt Coman auf links, setzt der Gegner defensiv meistens immer nur 1 Gegner gegen Coman, sodass Comans oftmal nur in 1gg1-Dribbling gehen muss, viele davon erfolgreich abschließen kann und so bereits 4,3 Box-In-Passes pro Spiel erbingen konnte in der aktuellen Saison 17/18. Robbery“ dagegen werden immer mit 2-3 Spieler „empfangen“ kurz vor der Box, sodass sie aktuell entweder zurückspielen (siehe Passmap von Ribery gg WOB) oder warten müssen, ob ein Spieler (z.B. Aussenverteidiger) sie überläuft und sich anbietet oder der Ball schneller aus dem Zentrum erfolgt. In der laufenden Saison ist dies nicht der Fall.
Franck Ribery leistet in einem Spiel (aktuell leider verletzt) unglaubliches. 30-40 Sprints, 15-20 Saves, hohes Tempo im eigenen Passspiel, Spielübersicht, permanenter Wille für das vertikale eigene Spiel, wichtiger Motivator für andere Offensive. Zuletzt wieder mit 33,3 km/h ein Topwert für einen „34jährigen“.
Fazit: Spieltempo und Spielintelligenz muss also wieder her. Allerdings eben, „bevor“ der finale Pass gespielt werden kann, „bevor“ die Lücke zum ersten Mal entsteht. Wird der neue Trainer diese fehlenden Komponenten wieder aktivieren, werden auch „Robbery“ wieder wie früher ihre Scorerpunkte erzielen.
Initiiert von seinem alten und nun auch neuen Trainer: Jupp Heynckes.