Dominanz pur. Die Bundesliga staunt und schaut nach oben, zum FC Bayern.
Zu recht oder gar selbst Schuld ?
Die TV-Gelder stiegen diesmal nicht, und reichen auch nicht aus. Watzke (BVB-Boss) gegen eine neue faire TV-Gelder-Verteilung, der FC Bayern wird weiter belohnt als „Zugpferd“, wie Watzke zitiert wird. Ob er gleichzeitig seinen BVB auch als „Zugpferd“ sieht, ist nicht wirklich „bekannt“. Denn das sind sie nach der letzten Klopp-Meisterschaft 2012 längst nicht mehr, wenn sie es jemals so richtig waren.
Oft wird der Begriff „Superliga“ oder auch „Superleague“ in der Fussballszene genannt. Als erstes tauchte der Begriff in den „Football Leaks“-Dokumenten auf.
Der FC Bayern ließ vor Jahren prüfen, ob man ggf. dieses Risiko eingehen könnte, und wieder in die Bundesliga zurückkehren könnte, so der grobe Sachverhalt.
Rummenigge war damals noch Chef der ECA (European Club Association) und interessierte sich durchaus für diese „Idee“, war aber damals schon für zunächst den klassichen Weg, anstatt eine Liga mit den TOP7, wie man sie damals nannte, zu gründen. Das wären Real Madrid, FC Barcelona, Juventus Turin, Manchester United, PSG, Borussia Dortmund.
2020 nimmt er offiziell eher nun Abstand von dieser Big-Idee. Offiziell zumindest.
„Wir hier in Deutschland können mit dem Modell Super-Liga nichts anfangen. Der FC Bayern, auch Borussia Dortmund, ist dafür nicht zu gewinnen. Der Mensch liebt die Revolution, aber bei dieser Revolution gäbe es zu viel Kanonendonner“, so der Vorstandschef des FC Bayern gegenüber dem Handelsblatt klipp und klar. Die Idee der Super-Liga sei allen voran ein Gespinst der südeuropäischen Top-Klubs, die damit der wirtschaftlichen Stärke der Premier League etwas entgegensetzen wollen.
„Die perfekte Balance wird es nie geben“
Rummenigge sieht in dieser Big-Idee aber eher kein geeignetes Mittel, um den extremen TV-Einnahmen in England beizukommen, in Spanien fließen allerdings nur 3,1 Milliarden Euro, knapp 1 Mrd weniger als in der Bundesliga.
„Die perfekte Balance wird es wahrscheinlich nie geben. Dann müssten alle Einnahmen aus allen Ländern in einen Topf geworfen und dann nach einem Schlüssel verteilt werden“, so Rummenigge zur Umverteilung in gerechter Weise aller TOP-Ligen.
Im Augenblick herrscht eine Unwucht zugunsten der Vereine, die regelmäßig in der Champions League weit voran kommen. Dadurch entsteht ein Kreislauf, in dem sich die Spitze immer weiter absetzen kann. „Andererseits wünschen sich viele Zuschauer auch diese Duelle, viele sehen lieber ein Spiel FC Bayern gegen Real Madrid oder gegen Juventus Turin als gegen einen unbekannteren Klub“, so Rummenigge. Genau das ist übrigens ein beliebtes Argument der Befürworter einer europäischen Super-Liga. Innerhalb der Bundesliga, sagt der Bayern-Boss derweil, herrsche eine „solidarische, ausgewogene Verteilung“ der Einnahmen aus der TV-Vermarktung.