An einer Hand abzählen kann man die Real-Madrid-Gerüchte nicht mehr, seit Lewandowski in die Bundesliga kam. Schon zur BVB-Zeit tauchte immer wieder hier und dort ein Gerücht auf. Zu Bayern ging Lewandowski nur schweren Herzens, zwar überzeugt, aber man wusste, das er gerne doch zu Real gegangen wäre. Allerdings war er damals 26, als er zum ersten Mal für die Münchener gegen den Ball trat. Die „Königlichen“ würden nicht aufgeben und ihn sich sicher nochmal melden. Das taten sie, laut Gerüchten, sehr häufig in den letzten 4 Jahren. Nun ist Lewandowski im August 30, ein Alter, wo ein Spieler seinen letzten großen Vertrag abschließt. Aktuell läuft der auch nicht gerade „kleine“ Vertrag beim FCB bis 2021.
Interessant immer wieder, wie oft dabei quasi die Grundregel offenbar verletzt werden würde, die da besagt: Ein Spieler darf ohne Einverständnis seines bisherigen Vereins einen Vertrag mit einem Verein nur abschließen, wenn sein Vertrag mit dem bisherigen Verein abgelaufen ist oder in den folgenden sechs Monaten ablaufen wird. Zuvor müssen Vereine (e.Vs) oder Kapitalgesellschaften (GmbH/AG), die einen Spieler verpflichten wollen, der noch bei einem anderen Verein unter Vertrag steht, müssen den Verein vor der Aufnahme von Vertragsverhandlungen schriftlich darüber informieren. Hier müsste also Real Madrid den FC Bayern DIREKT kontaktieren, nämlich die Leute, die formell dafür angestellt sind. Nicht mal Real-Präsident Perez hätte die Aufgabe, den FC Bayern zu informieren, lediglich seine Unterschrift als Bestätigung der Kenntnisnahme.
Laut „Mundo Deportivo“ hätte also Real quasi gegen diese Grundregel verstoßen. Präsident Perez soll also heute sofort den FC Bayern (was eigentlich nicht seine Aufgabe ist) informiert, sondern verantwortlich wäre nämlich der Generaldirektor, Josea Angel Sanchez, das die Meldung „Arbeitspapier fix für Lewandowski“ nicht der Wahrheit entspricht. Hier wäre also „Mundo Deportivo“ zu fragen, wie man wieder auf so eine Schlagzeilenidee kommt. Clickbaiting wäre sicherlich die erste Antwort, denn so eine Schlagzeile bringt jede Menge Klicks.
Aber was will Lewandowski eigentlich ab Sommer ?
4 Jahre BVB, 4 Jahre Bayern, 174 Bundesligatore. Real Madrid wäre sicherlich für Lewandowski (wenn er diesen Wunsch immer noch hegt) die Krönung seiner bisher großen Karriere. Das muss einem Aussenstehenden schon bewusst sein. Geld spielt hier eine nur sekundäre Rolle, denn verdient hat genug, ist Multimillionär. Aber wenn man im Alter sagen kann: Ich habe für Real auch gespielt, das ist ein Höhepunkt des Geschichtenerzählens.
Im Dezember 2016 verlängerte er seinen Kontrakt von 2019 auf 2021. So würde natürlich sein möglicher Verkaufswert sich erhöhen und sogar stabil bleiben, da bereits damals anzunehmen war, das die Transfersummen weiter in die Höhe steigen. 2016 hätte man die Wahnsinnssumme von 70 Mio durchausgezahlt, im Laufe 2017 explodierten die Preise weltweit nochmals extrem, sodass Lewandowski mit 30 noch mindestens 70, andere fordern 100-120 Mio Euro, wert ist. Man kann hier von krank oder verrückt reden, allerdings ist auch bekannt:Real-Fans wollen Lewandowski nicht um jeden Preis bzw. sogar überhaupt nicht, wenn man sich die Kommentare national und international anschaut. Gründe sind auch Alter und Chancenverwertung.
Lewandowski bleibt somit bis maximal Ende der kommenden Transferperiode (aktuell in Deutschland bis 31.8.18, Spanien 01.09.18) ein Rätsel. Entweder Real oder Karriereende beim FC Bayern.