4-3-3, 4-1-4-1, 4-2-3-1 ? Was denn nun ?
Fussballsysteme sind historisch unglaublich. Aber sehr komplex ist müssen erklärt werden, da sie taktische Ideen beinhalten. Dies geht von „vorgezogenen Aussenveteidiger“ bis hin zum „hängenden 9er, bzw. falschen 9er“.
Ancelotti begann die Saison mit Alonso als 6er, (4-1-4-1) und dieses System ließ er lang spielen bis zum Wolfsburg-Spiel in der Bundesliga. Zwar änderte er im Angriff mal die Stärke der Aussen, mal mehr Aussenverteidiger offensiv, mal weniger. Ein Vidal situativ sogar mal Linksverteidiger. Es ergab teilweise Systeme, wie ein 3-1-5-1, also 2 Innenverteidiger plus 6er, davor 2 Aussenverteidiger, wobei einer plötzlich im Strafraum auftauchte, wie z.B. Kimmich, oder auch Lahm. Auf der linken Seite, setzte Ancelotti erst zuletzt mehr auf einen offensiven Alaba, wie gegen RB Leipzig. Sah gut aus, aber müsste er dann wieder regelmäßig bringen, damit das offensive Duo Costa bzw. Ribery mit Alaba besser noch funktioniert. Müller wurde aber falsch taktisch eingestellt im 4-1-4-1 (Raumdeuterfunktion wurde deaktiviert), wo er unter Guardiola super super stattfand. Ein gutes System, aber taktisch falsch eingesetzt, das sind wichtige Unterschiede, die Ancelotti mit Müller nicht hinbekommen hat bislang.
Thiago…mehr offensiv, als 10er (Box-to-Box-Funktion optional), aufgrund der kreativen Stärken, seine Ballannahme, Ballbearbeitung und Timing der Ballabgabe. Wir haben bereits vor Wochen Thiago dort gefordert, da er in den letzten Jahren gerade dort „gewirkt“ hat. Die Aussagen, das Ancelotti das Team 4-2-3-1 ( 2 defensive Mittelfeldspieler, ein 10er) spielen läßt, weil sie es wollen, ist eigentlich nicht nachvollziehbar, denn unter Guardiola wurde grundsätzlich ein 4-1-4-1 sehr erfolgreich praktiziert.
Das eigentliche Problem bleibt. Der Angriff. Guardiola hatte das Rezept, gegen 5-4-1-Systeme fast immer erfolgreich zu sein, zudem viele Tore zu generieren, was die Fans stolz machte. In er Hinrunde sah man Matches, die oft knapp und glücklich ausgingen. Das der FC Bayern oben steht, und sehr deutlich, ist auch ein Problem der restlichen Bundesligisten. Sie sind nicht in der Lage, auch einen gar etwas schwächeren FC Bayern angreifen zu können. Genau hier muss der FC Bayern also aufpassen. Denn die Überlegenheit ist nur ein vernebeltes Momentum, wie ein Matthias Sammer heut sagen würde. Oder klassisch: Es ist nicht alles Gold was glänzt.